Home-Office und “Eingeschränkter Regelbetrieb”
Home-Office und “Eingeschränkter Regelbetrieb”

Home-Office und “Eingeschränkter Regelbetrieb”

Pressemitteilung SS*R Darmstadt, Mai 2020:

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Home-Office und „Eingeschränkter Regelbetrieb“


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uhause lernen

Sowohl im Home-Office, wie auch im Präsenzunterricht in Zeiten von Corona ergeben sich neue Probleme die im Schulalltag zuvor nicht auftraten und andere bereits bekannte Probleme treten verstärkt auf.

Durch die große Datenmenge an online-Aufgaben sind Server immer wieder überlastet und die Aufgaben können nicht zuverlässig eingesehen oder heruntergeladen werden. Hier braucht es dringend einen Ausbau der Kapazitäten des Landeseigenen Schulservers.

Durch Lernen im Home-Office wird die Chancenungleichheit, durch ungleiche Voraussetzungen im Elternhaus verstärkt. Die Aufgabe eine Chancengleichheit trotz unterschiedlichen Voraussetzungen herzustellen ist aktuell durch die Lehrkräfte nicht zu erfüllen. Im Vordergrund darf in der aktuellen Situation nicht die Bewertung sondern das Wohl aller Schüler*innen stehen.

Da der Unterricht in absehbarer Zeit nicht wie gewohnt stattfinden kann, sind Aufgaben im Home-Office der einzig gangbare Weg. Als Grundlage müssen alle Schüler*innen mit technischen Geräten versorgt werden. Diese müssen vom Land Hessen bereit gestellt werden.

Wem das Lernen zuhause (z.B. Platzgründen) nicht möglich ist, sollten Räumlichkeiten in den Schulen und die nötigen Lernhilfen bereit gestellt werden.

Vor allem häusliche Gewalt, die in Zeiten von Corona nachweislich zugenommen hat, kann das Zuhause in der aktuellen Situation für Schüler*innen zur Hölle machen. Die vorhandenen schulpsychologischen Angebote müssen auch in Zeiten von Home-Office zur Verfügung stehen.

Leistungsbewertung

Abgesehen von der Q2, welche im Großteil der Unterrichtsfächer unterrichtet wird, ist die Ausstellung eines Halbjahreszeugnis‘ in den anderen Klassenstufen fraglich, da kaum Unterricht stattfand. Wir sprechen uns klar gegen die Bewertung des Halbjahres 2020/1 aus.
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ir befürworten es, dass in diesem Jahr niemand leistungsbedingt sitzen bleiben kann.

Auch der Unterricht der Q2 ist nur solange vertretbar, wie ein effektiver Infektionsschutz stattfindet.

Da die Gruppen meist auf mehrere Räume aufgeteilt sind, aber nur eine Lehrkraft zugeordnet haben, ist eine mündliche Beteiligung nicht möglich, wodurch auch eine Bewertung der Q2 fraglich wird. Es ist nicht möglich, mehrere Kurse zeitgleich zu beschulen. Entsprechend müssen mehr Lehrstunden bereit gestellt werden.

Einführungserlass – Q2

Dadurch dass Unterricht aktuell in den Pflichtprüfungsfächern Deutsch und Mathematik, den beiden gewählten Leistungskursen, sowie Politik & Wirtschaft, einer Fremdsprache und einer Naturwissenschaft erteilt wird, entsteht eine starke Benachteiligung des Fachbereich 2 (Gesellschaftswissenschaften).

Durch die Belegverpflichtungen für Leistungskurse (einer von beiden aus FB1 oder FB3) entsteht bereits eine Nachteil für die gesellschaftswissenschaftlichen Themen, der so noch verstärkt wird.
Alle Abiturient*innen müssen mindestens eine Abiturprüfung pro F
achbereich ablegen. Das heißt für dass viele eine Prüfung in einem Fach abgelegen müssen, welches für mehr als 3 Monate nicht unterrichtet wurde. Wir kritisieren bereits die starke Benachteiligung des FB2 durch die Belegverpflichtungen. Eine weitere Verringerung bei der Wahl der Prüfungsfächer ist keine Lösung. Unumgänglich ist daher eine Kürzung des Einführungserlasses für das Abitur 2021. In Anbetracht der dunklen deutschen Vergangenheit ist eine baldige Wiederaufnahme des Geschichtsunterrichtes wichtiger als Unterricht in naturwissenschaftlichen Fächern oder Fremdsprachen.

Wir helfen

Zur Bewältigung der aktuell (stärker) auftretenden Probleme sind vor allem 2 Handlungsstränge sehr wichtig. Wir fordern entsprechend:

die Bereitstellung von:

psychischer Unterstützung für Betroffene häuslicher Gewalt

Leihgeräten und Geldern zur Anschaffung von Computern fürs Home-Office-Lernen

weiter fordern wir:

einen bewussten Umgang und verantwortungsvolle Lösungen der Schulen im Umgang mit der Corona-Pandemie

Solltet ihr keinen PC zur Verfügung haben, an dem ihr arbeiten und eure Aufgaben abrufen könnt,

Solltet ihr psychische Probleme haben oder Opfer häuslicher Gewalt sein,

Solltet ihr im schulischen Umfeld Probleme mit der Einhaltung der Sicherheitsabstände haben,

dann meldet euch bei uns. Ihr erreicht uns per Mail unter [].

Wir werden euch so gut wie möglich behilflich sein und mögliche Hilfe vermitteln.

4 Kommentare

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