Antirassismus und Diskriminierung
Antirassismus und Diskriminierung

Antirassismus und Diskriminierung

Angesichts der Ereignisse in den USA und der daraus entstandenen weltweiten Welle an Empörung und Protesten, haben wir uns als SS*R dazu entschieden unsere antirassistische Position zum Ausdruck zu bringen. Wie bereits in unserem Arbeitsprogramm beschrieben, setzen wir uns für einen Schulalltag ohne Rassismus ein.

Die Schule als einer der wichtigsten Orte unserer Sozialisierung muss antirassistisch sein. Als Darmstädter Schüler*innen ist für uns klar, dass es “Kein Platz für Rassismus” geben darf. Weder in der Schule noch in der Gesellschaft.

Ein solidarisches, gemeinsames Zusammenleben und eine intakte Gesellschaft funktionieren nur antirassistisch, die Schule sollte als Bildungseinrichtung dieses Ideal vorleben und so zu einer aktiv antirassistischen Gesellschaft beitragen.

Um darauf aufmerksam zu machen, dass die Themen Rassismus und Schule eng miteinander verbunden sind, haben wir an verschiedenen Schulen in Darmstadt unterschiedliche antirassistische Banner aufgehängt.

Vor allem die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer [1] sind wichtig für eine offene, solidarische und antirassistische Gesellschaft, da historische und politische Aufklärung einen wichtigen Stellenwert im Kampf gegen Rassismus hat.

Vor allem in Anbetracht der negativen deutschen Geschichte, der aktuellen politischen Entwicklung in den USA und des noch immer vorhandenen institutionellen Rassismus auch in Deutschland, sollte den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern ein deutlich höherer Stellenwert beigemessen werden.

Gerade in Zeiten von Corona, in denen der Unterricht nur auf wenige Fächer begrenzt wird ist eine Aussetzung des Geschichtsunterrichts (sogar in der Q2) fahrlässig und der Stoff ist nach den Sommerferien unbedingt umfangreich nachzuholen.

Im hessischen Schulgesetz wird vorgeschrieben, dass einer der beiden Leistungskurse aus dem Fachbereich I [2] oder Fachbereich III [3] gewählt werden muss, wodurch der Fachbereich II [siehe [1]] stark benachteiligt wird. Diese Beschränkung muss dringend aufgehoben werden. Dadurch werden den Naturwissenschaften und Sprachen ein hoher Stellenwert zugesprochen und ein niedrigerer Stellenwert der Gesellschaftswissenschaften wird suggeriert. Folglich belegen auch weniger Schüler*innen Leistungskurse im FB II. Oft werden diese gar nicht erst angeboten (Erdkunde) oder sind sogar verboten (Philosophie & Ethik).

Noch schlimmer sieht es in Gesamtschulen aus, in denen alle Fächer des FB II dann unter dem Namen Gesellschaftslehre (GL) zusammengefasst werden und mit entsprechend weniger Wochenstunden unterrichtet werden.

Wir fordern alle Schüler*innen und Lehrkräfte dazu auf, sich aktiv antirassistisch zu verhalten und rassistisches und anderes menschverachtendes Verhalten in der Schule klar zu benennen und diesem entgegen zu wirken.

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[1] gesellschaftswissenschaftliche Fächer (Fachbereich II): Geschichte, Politik und Wirtschaft (auch bilingual in Englisch und Französisch), Wirtschaftswissenschaften, Erdkunde, katholische und evangelische Religionslehre, Ethik und Philosophie

[2] Fachbereich I (sprachlich/literarische Fächer): Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Latein, Griechisch, Kunst, Musik

[3] Fachbereich III (naturwissenschaftliche Fächer): Mathematik, Biologie, Chemie, Physik und Informatik

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