Pressemitteilung: “Querdenken” an hessichen Schulen – nicht mit uns
Pressemitteilung: “Querdenken” an hessichen Schulen – nicht mit uns

Pressemitteilung: “Querdenken” an hessichen Schulen – nicht mit uns

Pressemitteilung zu den Ereignissen am Gernsheimer Gymnasium am Morgen des 08.09.

Am Morgen des 08.09. versuchten Mitglieder von „Querdenken 615“ Falschinformationen und Propaganda am Gernsheimer Gymnasium (GG) zu verbreiten um Stimmung gegen das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung zu machen.
Dies konnte mit vereinten Kräften durch Schulleitung, Schüler*innenvertretung und antifaschistische Gruppen effektiv verhindert werden.
Dennoch zeigt sich der Stadtschüler*innenrat Darmstadt besorgt.

Am Vortag hat der Stadtschüler*innenrat (SS*R) einen Hinweis zur geplanten Aktion bekommen und umgehend Schulleitung und Schüler*innenvertretung informiert.
Am Morgen ab 7:00 waren neben Lehrkräften und Schüler*innen des GG auch Antifaschist*innen aus der Umgebung anwesend. Gemeinsam konnten die Mitglieder von „Querdenken“ identifiziert werden und daran gehindert werden, ihre Propaganda zu verteilen.
In der halben Stunde bis Schulbeginn wurden Eltern angesprochen und so über die versuchte Verbreitung von Falschinformationen aufgeklärt.
Gleichzeitig äußerten einige Schüler*innen lautstark ihren Unmut über die Anwesenheit der Verschwörungsideolog*innen. Außerdem machten sie auf die Gefahren der vermeintlich bürgerlich geprägten Bewegung aufmerksam. “Querdenken” ist in der Vergangenheit durch antisemitische Aktionen und Äußerungen, Verharmlosung des Holocaust und direkte Verbindungen sowie Zusammenarbeit zu, bzw mit anderem rechten bis faschistischen Gruppierungen aufgefallen. Unter anderem warben Parteien, wie “der dritte Weg”, die “AfD”, “Die Rechte”, oder die “NPD” oder Organisationen wie die “Identitäre Bewegung” für die “Querdenken”-Demonstrationen und waren auf diesen präsent.

“Wer auf den Demonstrationen der Corona-Leugner*innen ist, ist entweder selbst faschistisch, oder hat kein Problem damit, mit Faschist*innen zusammen zu demonstrieren. Und das ist beides enorm gefährlich.” kommentiert Ajab Nurat, einer der antifaschistischen Aktivist*innen vor Ort.

“An unseren Schulen darf kein Platz für menschenverachtendes und faschistisches Gedankengut sein!” fügt Felina von Fridays for Future hinzu “Wir sind dankbar, dass die Schulleitung dieser Aktion so entschlossen entgegengetreten ist.”

Um einer möglichen Eskalation vorzubeugen, informierte die Schulleitung frühzeitig die Polizei, die den vier Mitgliedern von „Querdenken“ Platzverweise erteilte.

Nach Informationen des SS*R plant „Querdenken” weitere Aktionen an Schulen. Auf rechtzeitige Informationen könne man sich aber in Zukunft nicht verlassen. Deshalb fordert der SS*R alle Schulleitungen dazu auf, die Schüler*innen aufzuklären und die Lehrkräfte für weitere derartige Kampagnen und Aktionen zu sensibilisieren.

“Dass sich eine Bewegung, die derart mit Faschist*innen verbunden ist an unsere Schulen traut, ist erschreckend.” ergänzt Tim vom Stadtschüler*innenrat Darmstadt “Gerade jetzt ist die kritische Betrachtung solcher Bewegungen elementar und in den Schulen muss klar zwischen wissenschaftlichen Fakten und verschwörungserzählungen differenziert werden.”

Seit einigen Monaten finden regelmäßig Demonstrationen von „Querdenken“ in Darmstadt statt. Die geringe Präsenz von Gegenprotest ist auf den Infektionsschutz zurückzuführen.

“Im Angesicht der verschwörungsideologischen Proteste gegen die Eindämmung der Pandemie müssen wir neue Protestformen entwickeln” stellt Nurat fest “Jetzt sind wir als Zivilgesellschaft gefordert, klar zu machen, dass wir diese Normalisierung von Faschismus nicht akzeptieren!”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert