Schulunterricht während der Corona-Pandemie
Schulunterricht während der Corona-Pandemie

Schulunterricht während der Corona-Pandemie

Die Zahl der Corona-Infizierten in Deutschland sinkt zwar ein wenig und die Impfungen beginnen langsam, aber noch ist kein Ende in Sicht. Auch Schulen leiden immer noch stark an der Pandemie.

Aktuell befinden sich alle Schüler*innen, bis auf die Abschlussklassen, komplett im Distanzunterricht. Dieses Modell war nie als langfristige Lösung angedacht und bringt in verschiedenen Bereichen Probleme mit sich.

Regelmäßiger Präsenzunterricht für alle Schüler*innen

Durch ein Wegfallen des regelmäßigen Schulbetriebs, sind Schüler*innen sozial stark isoliert, da sie kaum oder gar keine Freund*innen mehr sehen. Um die Interaktion mit Lehrkräften und Mitschüler*innen und den Bezug von Aufgaben aus dem Distanzunterricht zur Schule aufrecht zu erhalten, sollen Schüler*innen mindestens alle 10 Tage in Präsenz unterrichtet werden. So könnte jeden Tag ein anderer Jahrgang in der Schule sein und somit der Infektionsschutz gewährleistet werden. Gerade in einer Zeit, in der psychische Probleme vermehrt auftreten, ist ein solcher, regelmäßiger persönlicher Kontakt von großer Bedeutung.

“So kriegen Lehrkräfte einen besseren Überblick darüber, wer mehr und wer weniger Hilfe benötigt” sagt Matiss Urdze, Schulsprecher der Erich-Kästner-Schule „Schüler*innen können sich in der Schule treffen und Aufgaben gemeinsam bearbeiten.“

Unterrichtsgestaltung

Lehrer*innen sollen darauf achten, dass die Schüler*innen nicht durch zu viele Videokonferenzen und Arbeitsaufträge überfordert werden und sich dessen bewusst sein, dass der Unterricht im Home-Office für viele eine große Herausforderung darstellt. Hier muss auch darauf geachtet werden, dass Videokonferenzen nicht abends stattfinden, um weiterhin genügend Freizeit zu gewährleisten. Bei der Strukturierung des Tages sollte es Unterstützung durch stundenplanähnliche Modelle geben.

Big-Blue-Button als einheitliches Tool für alle Videokonferenzen befürworten wir, da die personenbezogenen Daten nicht an große Firmen weitergegeben werden müssen, sondern lediglich auf Servern des Landes Hessen gespeichert werden. Um eine stabile Verbindung für BBB, wie auch das Schulportal / Moodle sicherstellen zu können, müssen die landeseigenen Serverkapazitäten weiter ausgebaut werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass Lehrkräfte zukünftig nicht mehr auf Programme wie “Microsoft Teams”, “Zoom”, “Jitsi Meet” oder ähnliches ausweichen, die datenschutzrechtlich fragwürdig sind.

Damit alle Schüler*innen an den Konferenzen teilnehmen können, muss sichergestellt werden, dass alle auf dem gleichen technischen Stand sind und eine ausreichende Internetverbindung vorhanden. Auch sollten die Schulen den Umgang mit digitalen Medien vermitteln, damit die im Unterricht angewandten Programme von allen Schüler*innen und Lehrkräften sinnvoll genutzt werden können.

Um den verpassten Lernstoff aufzuholen, wurden vom hessischen Kultusminister „Lerncamps“ in den Ferien vorgeschlagen. Wir finden, dass Ferien einen wichtigen Ausgleich zur Schule darstellen und der Unterricht nicht durch solche Camps ersetzt werden darf. Die Unterrichtsversäumnisse, die durch technische Probleme oder ähnliches entstehen, müssen auch in der regulären Schulzeit aufgeholt werden.

Klausuren

Bei Klausuren kommen Schüler*innen meist nach einer langen Pause vom Präsenzunterricht in die Schule, sitzen in einem kalten Raum zusammen, da gelüftet werden muss und sollen gute Leistungen erbringen.

“Der Infektionsschutz muss wichtiger als die Leistungsbewertung sein und folglich ist es für uns nicht vertretbar, wenn Schüler*innen nur für Klausuren in die Schulen kommen sollen”. ergänzt Bero Schröter, vom Stadtschüler*innenrat Darmstadt.

Wir fordern, dass jede vermeidbare Klausur nicht geschrieben wird. An deren Stelle können Klausurersatzleistungen¹ treten, wobei auch hier darauf geachtet werden muss, dass der Arbeitsaufwand nicht zu groß ist. Auch hierfür sollte eine Art Klausurenplan erstellt werden, um Überarbeitung zu vermeiden.

Lüften

Für das Lüften fordern wir einheitliche Regelungen, die dann auch von allen Lehrkräften umgesetzt werden.

 

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1Klausurersatzleistung: ein Referat, eine Präsentation, eine kreative oder eine schriftliche Ausarbeitung

 

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